Das solltest du über ADHS wissen
ADHS, Hyperaktivitäts-/Aufmerksamkeitsstörung ist sehr komplex und bedarf der genauen Diagnose. Hilfe ist dabei sehr gut möglich. Im folgenden Artikel wird dies alles gut beschrieben.
Die kindliche Entwicklung im Wechselspiel von Anlagen, Anregung und Erfahrungen
Kinder entwickeln sich aus eigenem Antrieb. Sie tun dies im Wechselspiel zwischen persönlichen Anlagen und ihren Anregungen und Erfahrungen aus der Umwelt.Kinder entwickeln sich aus eigenem Antrieb. Sie tun dies im Wechselspiel zwischen persönlichen Anlagen und ihren Anregungen und Erfahrungen aus der Umwelt.
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Spielen – die beste Förderung für Ihr Kind
Kinder spielen und lernen aus eigenem Antrieb. Denn sie sind von Natur aus neugierig und möchten die Welt entdecken – wenn wir sie lassen.
Es wird Eltern nicht immer leicht gemacht, die Entwicklung ihrer Kinder gelassen zu begleiten: Zahlreiche Ratgeber versuchen ihnen zu erklären, was gut für ihr Kind ist, wie entscheidend die ersten Jahre für das spätere Leben ihres Kindes sind, und wie wichtig eine möglichst frühe und „richtige“ Förderung für ihr Kind ist. Und obwohl Eltern meist intuitiv das Richtige tun und „die Experten“ für ihr Kind sind, sind viele hierdurch häufig verunsichert. Aufmerksam werden gleichaltrige Kinder beobachtet und mit den eigenen Kindern verglichen. Wenn dann andere Kinder schon besser sprechen, laufen, spielen oder singen, haben manche Eltern Angst, bei ihren Kindern etwas versäumt zu haben.
Wie gut ist es da doch zu wissen: Es gibt für Kinder eigentlich keine bessere Förderung, als ihnen von klein an genügend Zeit und Raum zum Spielen zu geben. Das zeigt sich auch später in der Schule: Kinder, die vom Kleinkindalter an ausgiebig spielen durften, sind meist stabiler und oft auch erfolgreicher.
Kinder lernen im Spiel
Kinder lernen nicht nur „spielend leicht“, sondern das Spielen ist auch ihre Art zu lernen. Anders ausgedrückt: Bei Kindern sind Spielen und Lernen zwei Seiten ein und derselben Medaille:
- Im Spiel suchen sich Kinder die Anregungen, die sie gerade für ihre Entwicklung brauchen.
- Sie lernen die Welt kennen, finden heraus, wie die Dinge funktionieren, wozu sie zu gebrauchen sind und welchen Sinn sie haben.
- Sie machen sich vertraut mit alltäglichen Gegenständen, wie sie beschaffen sind und worin sie sich unterscheiden und entwickeln so eine immer bessere Vorstellung von ihnen.
- Spielend üben sie ihre motorischen Fähigkeiten, lernen neue hinzu und wissen ihre Hände und Finger immer geschickter zu gebrauchen.
Dass für Kinder das Spielen viel mehr ist als reiner „Zeitvertreib“, sieht man ihnen auch an, wenn man sie beim Spielen beobachtet: Sie sind meist konzentriert und voller Hingabe.
Förderung in allen Bereichen: Der „Alleskönner“ Spielen
Spielen ist ein „Alleskönner“. Denn beim Spielen entwickelt, übt und festigt Ihr Kind in den verschiedensten Entwicklungsbereichen grundlegende Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, wie zum Beispiel:
- Selbstwertgefühl, Selbstbestätigung und Selbstvertrauen,
- Denkfähigkeit und Kreativität,
- Verantwortung für sich und andere,
- Einfühlungsvermögen, Verständnis für andere und Gemeinschaftsgefühl, Konfliktfähigkeit, das Einbringen und Überdenken des eigenen Standpunkts usw.
- Einhalten von Regeln und Aushalten von Enttäuschung und Misserfolg,
- Wissen, wie man lernt und Wissen erwirbt.
All dies können Sie Ihrem Kind nicht „beibringen“. Vielmehr eignet es sich diese Fähigkeiten selbst an – oft im Austausch mit anderen, bei dem es seine eigenen Interessen und Ideen mit einbringt. Und all das geschieht bis zum Schulalter – und auch noch darüber hinaus – in erster Linie im Spiel.
Kinder möchten frei und selbstbestimmt spielen
Kinder haben eine angeborene Freude am Spiel und sind von Natur aus neugierig, spontan und experimentierfreudig. Deshalb möchten sie beim Spielen möglichst wenig von Erwachsenen vorgegeben, strukturiert oder organisiert bekommen. Sie bevorzugen Spiele, in die sich Erwachsene möglichst nicht einmischen, sondern in denen sie sich frei entfalten können. Fachleute sprechen hier vom „freien Spiel“.
Natürlich sind Sie als Erwachsene trotzdem wichtig für Ihr Kind:
- Sie sind diejenigen, die ihm Anregungen und Erfahrungsmöglichkeiten bieten.
- Sie sind Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner, das „Publikum“, dem Ihr Kind stolz seine Ideen präsentiert.
- Hin und wieder sind Sie auch Lieferant für neue Anregungen.
- Und natürlich sind Sie auch als Mitspielerin oder Mitspieler interessant – vorausgesetzt, Sie lassen sich von den Ideen und der Spiellust Ihres Kindes anstecken und folgen seinen „Spielregeln“.
Wenn das Kind besondere Förderung erhält
Für ein Kind mit Behinderung bedeutet Spielen wie für jedes andere Kind auch, neugierig sein zu können, zu entdecken und zu lernen. Allerdings besteht leicht die Gefahr, dass jedes Spielen gezielt für Förderzwecke eingesetzt wird und mehr einem Training gleicht als einem freien Spiel. Allzu leicht wird das Spielen dann als „Training“ und nicht als Freude erlebt und das Kind verliert die Lust am Spielen.
Versuchen Sie deshalb, möglichst klar zu trennen zwischen Übungsspielen zur speziellen Förderung und dem freien Spielen, bei dem Ihr Kind seiner Neugier nachgehen und auf seine Weise die Welt erforschen kann.
Lernspiele braucht Ihr Kind nicht
Die Erkenntnis, dass Spielen und Lernen bei kleinen Kindern zwei Seiten ein und derselben Medaille sind, hat in den letzten Jahrzehnten zu einer Flut von Lern- und Förderspielen geführt. Sie sollen bei Kindern ganz bestimmte Fähigkeiten trainieren, zum Beispiel ordnen, zuordnen, Farben und Formen vergleichen, Oberbegriffe und Unterbegriffe finden. Auch Eigenschaften wie Motivation und Konfliktfähigkeit sollen gefördert werden. All das dient letztlich dem Zweck, die Kinder so gut wie möglich auf die Anforderungen der Schule vorzubereiten, um sie im Konkurrenzkampf möglichst gut bestehen zu lassen.
Doch solche Bemühungen berücksichtigen oft nicht genug die Bedürfnisse des einzelnen Kindes, seine individuelle Eigenheit, Spontaneität und Kreativität – im Gegenteil, sie können sogar „weggefördert“ werden. Sicher können Lernspiele Kindern auch Spaß machen – nötig sind sie für Ihr Kind ganz bestimmt nicht! Denn im freien Spiel, in dem das Kind entscheiden kann, was, wie, womit und wie lange es spielen kann, sucht sich Ihr Kind von ganz allein die Anregungen, die es für seine Entwicklung braucht, entdeckt die Welt und entwickelt seine Kreativität.
Während Lernspiele oft nur eine bestimmt Kompetenz im Blick haben, funktioniert kindliches Lernen im freien Spiel ganzheitlich: da werden Körper und Geist trainiert, soziale Verhaltensweisen geübt und die Seele erhält „Nahrung“.
Kurse & Co. – das richtige Maß
Natürlich spricht nichts dagegen, Ihrem Kind auch in speziellen Kinder-Kursen die Möglichkeit zu geben, eigene Fähigkeiten und Begabungen zu entdecken und zu entwickeln: Musikkurse, Malstunden oder Turnvereine bieten hier unterschiedlichste Möglichkeiten, die Ihrem Kind – je nach Neigungen und Interessen – sicherlich viel Freude machen können. Aber übertreiben Sie es nicht. Das freie Spielen sollte auf jeden Fall den größten Anteil im Tagesablauf Ihres Kindes haben. Ein, höchstens zwei Kurse pro Woche sind bei weitem ausreichend. Und drängen Sie Ihr Kind nicht zu solchen Angeboten, denn das Allerwichtigste ist, dass Ihr Kind daran Freude hat.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA),
http://www.kindergesundheit-info.de
01.03.2019
Unicef: Rasanter Anstieg bei Masernfällen alarmierend
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schlägt wegen der rasant steigenden Zahl von Masernfällen in einigen Weltregionen Alarm.
Allein in den ersten Wochen dieses Jahres hätten sich 24.000 Menschen in der Ukraine mit dem gefährlichen Virus angesteckt und fast 13.000 auf den Philippinen, berichtete die Organisation am 1. März. In Madagaskar steckten sich seit September mehr als 76.000 Menschen mit Masern an.
Weltweit hätten 98 Länder 2018 mehr Fälle verzeichnet als im Jahr davor. Viele Länder hätten Fälle gemeldet, die im Jahr davor masernfrei waren, darunter an erster Stelle Brasilien, wo sich im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Menschen mit Masern ansteckten.
Besonders eklatant stiegen die Zahlen nach diesen Angaben im vergangenen Jahr in der Ukraine mit 30.000 neuen Fällen. Auch in Frankreich habe es 2018 rund 2000 neue Fälle gegeben. In Deutschland war die Entwicklung umgekehrt: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ging die Zahl der gemeldeten Fälle von 929 Fällen 2017 auf 543 Fälle im vergangenen Jahr zurück.
„Dies ist ein Weckruf“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Fast alle Ansteckungen seien vermeidbar. „Es gibt einen sicheren, effektiven und billigen Impfstoff gegen diese hochansteckende Krankheit. Durch die Impfung sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten jedes Jahr eine Million Leben gerettet worden.“ Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat auf die steigenden Zahlen aufmerksam gemacht und neue Impfkampagnen gestartet.
Quelle: dpa
Digitales Klassenzimmer
Psychiater: Wenn Kinder nur wischen, haben sie einen Nachteil*
Der Psychiater und Hochschullehrer Manfred Spitzer hat zu einem Rundumschlag gegen die digitale Nutzung im Kindesalter ausgeholt. Dass Tablets in Bildungseinrichtungen ausgegeben werden, sei ein Skandal, sagte Spitzer im Dlf.
Manfred Spitzer im Gespräch mit Tobias Armbrüster
Smartphones bewirken Diabetes, Schlafstörungen, Depressionen bei Kindern, sagt der Ulmer Psychiater Manfred Spitzer (imago/ Itartass)
Tobias Armbrüster: Digitalisierung – das Wort hören wir häufig in diesen Wochen und in diesen Tagen, vor allem im Zusammenhang mit der Schulbildung in Deutschland. Viele Politiker fordern inzwischen das digitale Klassenzimmer. Kinder sollten schon in der Schule, am besten schon in der Grundschule mit dem Programmieren von Computern vertraut gemacht werden. Das sagt zum Beispiel die neue Digitalministerin Dorothee Bär. WLan-Netze an Schulen – auch so eine Forderung -, die sollen auch ausgebaut werden. Insgesamt der Tenor: Wenn deutsche Schulen, wenn deutsche Klassenzimmer da nicht den Anschluss schaffen, dann gehen uns in den kommenden Jahrzehnten jede Menge Arbeitsplätze in diesem wichtigen Wirtschaftsbereich verloren.
Wir wollen das etwas genauer beleuchten, aus einer etwas anderen Perspektive. Am Telefon ist der Psychiater, Neurowissenschaftler und Buchautor Manfred Spitzer, Hochschullehrer an der Universität Ulm. Schönen guten Morgen, Herr Spitzer.
Manfred Spitzer: Ja, guten Morgen.
„In der Grundschule kann man nicht Programmieren lernen“
Armbrüster: Herr Spitzer, Programmieren lernen am besten schon in der Grundschule, ist das eine gute Idee?
Spitzer: Das ist überhaupt keine gute Idee. Das ist so wie „wir brauchen gute Mathematiker, also machen wir in der Grundschule jetzt schon Integrieren und Differenzieren.“ Das kann nicht funktionieren, weil man zum Programmieren bestimmte logische Prozesse verstanden haben muss, bestimmtes mathematisches Grundwissen haben muss, und das ist frühestens irgendwann in der Mittelstufe da. In der Oberstufe kann man Programmieren lernen, man kann vielleicht auch schon früher Programmieren lernen, in der Grundschule nicht. Da kann man irgendwelchen Quatsch auf Computern machen und niemand lernt dabei, sondern es wird nur eine Zeit vertan, und das sollte man definitiv nicht tun.
Armbrüster: Aber haben nicht alle Erwachsenen irgendwann mal diese Erfahrung gemacht, oder fast alle Erwachsenen, zumindest die, die manchmal mit Kindern zu tun haben, dass Kindern das alles mit Computern unglaublich leicht von der Hand geht und dass die so etwas wirklich spielerisch machen und dass die zu diesen Geräten einen völlig anderen Zugang haben als Erwachsene?
Psychiater, Hirnforscher, Autor: Manfred Spitzer (picture alliance / dpa / Hendrik Schmidt)
Spitzer: Das ist aber ganz einfach und eine völlig andere Sache. Keiner hockt an seinem Smartphone und programmiert. Es ist schlichtweg so, dass Kinder, egal was es ist, viel schneller lernen als Erwachsene. Da ist natürlich der Umgang mit einem Smartphone, welche Knöpfe ich drücke und wo ich nach wo wischen muss und so weiter, das lernt ein Kind natürlich viel leichter. Ein Kind lernt ja auch leichter sprechen und es lernt ganz schnell laufen, viel leichter als das Erwachsene lernen. Das ist lange bekannt und das ist nichts Besonderes und das hat auch mit Computern nichts zu tun.
Und noch was: Es hat nicht mal damit was zu tun, wie gut sich ein Kind entwickelt. Denn ein Kind braucht bestimmte Dinge, ich sage mal, als Input. Es muss die Dinge anfassen, es muss mit den Dingen umgehen lernen. Und wenn heute die Kinder an die Schule kommen und können keinen Griffel mehr halten, weil sie sich nur noch mit Wischen über eine Glasoberfläche beschäftigt haben und ihre Hand damit weder motorisch, noch sensorisch in irgendeiner Weise vernünftig trainiert haben, dann haben die einen Nachteil, und zwar einen großen Nachteil. Wir ziehen uns eine Generation von Behinderten heran, ich sage es mal drastisch. Je mehr Fingerspiele sie im Kindergarten machen, desto besser sind sie mit 20 in Mathematik, weil die Zahlen über die Finger und deren komplexen Gebrauch ins Hirn kommen. Wenn sie nur wischen als Kindergartenkind, endet ihre Karriere als Putzfachkraft. Das sollte man einfach nicht machen.
„Sie können nicht sagen, jetzt geh mal verantwortungsvoll damit um“
Armbrüster: Heißt das, was Sie da schildern, jetzt nicht genau das, dass man Kindern in der Schule das beibringen muss, wie man richtig mit diesen Geräten umgeht, auch wie man verantwortungsvoll möglicherweise mit ihnen umgeht? Das Ganze läuft ja immer unter dem Stichwort Digitalkompetenz.
Spitzer: Ja, das muss man auch mal relativieren. Sie können mit einem Dreijährigen nicht über Bonbons reden und sagen, hey, hier hast Du einen Stapel Bonbons, jetzt geh‘ mal verantwortungsvoll damit um. Das ist Nonsens. Sie können mit Pubertierenden, die gerade anfangen, in alle möglichen Dinge sich einzudenken und einzufühlen, nicht sagen, benutz‘ Dein Smartphone aber bitte nur in ganz verantwortlicher Weise. Vor 100.000 Jahren, wenn sich zwei hinterm Busch gebalgt oder gepaart haben, da hat jeder hingeguckt, „Monkey see, Monkey do“.
Wir wissen doch, wie wir Menschen uns verhalten, und Sex and Crime ist nach wie vor der Hauptinhalt des Internet und natürlich dessen, was man im Smartphone mit dem Internet machen kann. Kein 14-Jähriger wird da nicht herangehen und hingucken wollen, weil die 14-Jährigen, die sich vor 100.000 Jahren schon für Sex and Crime nicht interessiert haben, von denen stammt keiner ab. 14-Jährige sind so, genauso wie Dreijährige was Süßes mögen, weil diejenigen, die vor 100.000 Jahren nichts Süßes gegessen haben, soviel es gab, die waren beim nächsten Hunger tot. Deswegen sind wir auch als Dreijährige unempfindlich gegenüber Süß, damit wir so viel essen können, wo es Erwachsenen schon schlecht wird.
Und man muss sich mal klarmachen: Das ist unsere Biologie, die ist so. Genauso wie aus dieser Biologie nicht folgt, dass Dreijährige so viel Süßes essen sollten, wie sie selber wollen, und dass sie, ich sage es mal salopp, kein Hirnschmalz haben, um das selber hinzukriegen, genauso sind Jugendliche auch vollkommen überfordert. Das zeigen übrigens auch die Studien. Eine große Blikk-Studie aus dem letzten Jahr, von deutschen Kinderärzten an 6000 Personen gemacht. Da kommt raus, dass die 13-Jährigen sich durch das Smartphone überfordert fühlen und dass sie die Kontrolle über das Smartphone verlieren, weil das Smartphone – das wissen wir auch – suchterzeugende Eigenschaften hat. In Korea gab es über 30 Prozent Süchtige, wir sind bei acht Prozent. Da können wir nicht sagen, geh‘ damit um!
„Steve Jobs hat gesagt, iPads sind nichts für Kinder“
Armbrüster: Herr Spitzer, ich muss zwischendurch doch mal eine Frage stellen. Heißt das jetzt, dass Computer grundsätzlich weg sollten aus der Schule, möglichst weit weg von den Schülern, und dass man auch den Eltern am besten sagt, haltet eure Kinder fern von diesen Geräten?
Spitzer: Wenn man die Studienlage dazu mal ganz ernsthaft sich anschaut, hat Herr Macron schlichtweg recht, wenn er sagt, wir verbieten die Smartphones an französischen Schulen ab Herbst 2018. Denn es gibt große Untersuchungen, die zeigen, dass wenn Sie das tun, werden die Schüler besser.
Es gibt weiterhin große Untersuchungen, die zeigen, dass wenn Sie WLan und Computer an Schulen einführen, dass die Schulleistungen der Schüler sinken, und zwar nach der neuesten Studie um 20 Prozent. Und wenn man sich das mal anschaut: Es gibt keine Studie, wirklich keine – und es wird immer behauptet; wenn man dann aber nachfragt, wo ist denn die Studie, dann ist die nicht da. Erst neulich hat die TU München eine große Studie vermeintlich publiziert. Da hat sich die FAZ und die NZZ drauf bezogen.
Ich habe dann, weil mich das sehr interessiert, nachgehakt: Die Studie gibt es nicht! Die ist noch gar nicht publiziert! Und wenn, dann würde ich sie mal sehr kritisch lesen wollen. Aber das kann man nicht, solange es sie nicht gibt. Aber die Zeitungen schreiben schon, die Digitalisierung ist gut für das Lernen der Kinder. Das ist ein Skandal erster Güte und ich kann nicht sehen, wie man sich hinstellen kann und sagen kann, wir brauchen mehr Tablets in den Grundschulen, wenn sogar der Chef von Apple sagt, Tablets sind nicht für meinen Neffen in der Schule. Steven Jobs hat gesagt, der Erfinder des iPads, die sind nichts für Kinder. Jetzt geben sie die schon in Kindergärten und in der Grundschule aus. Das ist wirklich ein Skandal, denn noch mal: Wir wissen, dass die dem Lernen schaden und nicht nützen.
„Smartphone macht einen hohen Blutdruck“
Armbrüster: Herr Spitzer, ich kann mir vorstellen, dass da jetzt viele Leute zuhören und sagen, das erinnert uns an das, was wir mal im Geschichtsunterricht gelernt haben, dass früher auch das Lesen in Schulen verteufelt wurde, oder überhaupt der Gebrauch von Büchern. Da hieß es dann im Mittelalter, das sei überhaupt nichts, weder für Kinder, noch für Erwachsene. Enthalten wir da nicht einfach unseren Kindern etwas Wichtiges vor, wenn wir Computer, PCs und Smartphones so verteufeln in der Schule?
Spitzer: Ich verteufle das ja gar nicht. Schauen Sie, ein Smartphone macht einen hohen Blutdruck, macht kurzsichtig, und zwar in Südkorea schon 95 Prozent der jungen Bevölkerung. Normal wären fünf Prozent höchstens. Smartphones bewirken Diabetes, Schlafstörungen, Depressionen. Mädchen, die mehr als drei Stunden in Facebook sind mit 13, haben die doppelte Wahrscheinlichkeit, mit 18 depressiv zu sein. Smartphones erzeugen Sucht. Social Medias, das ganze Wort ist hier eine Sprachverstellung.
Armbrüster: Aber diese Geräte gehören zu unserem Alltag. Sie gehören dazu, sie sind nicht mehr wegzukriegen.
Spitzer: Moment! Das Argument, das akzeptiere ich gar nicht. Es hat immer bei jeder neuen Technik eine Technik-Folgenabschätzung gegeben. Irgendwann hat man radioaktive Strahlen erfunden und dann hat man überlegt, was machen wir mit denen und wie gehen wir vernünftig damit um. Als die Röntgen-Strahlen erfunden wurden, haben die sich in Berlin 1895 gegenseitig geröntgt. Heute greifen wir uns an den Kopf, was die sich alles für Schaden zugefügt haben. In den Kinderabteilungen der Schuhgeschäfte gab es tausende von Durchleuchtungsgeräten. Das ist das strahlenintensivste Verfahren in der Medizin, und die waren in den Kinderabteilungen bis in die 70er-Jahre, bis sie langsam ausgeführt wurden. Man hat zum Beispiel auch Asbest in den Häusern nicht einfach hingenommen und man sagt ja auch nicht, das ist halt da, wir gehen weniger rein. Nein, wir reißen die Häuser ab.
Und noch eines: Es gibt eine große Studie aus dem Jahr 2015 der Pisa-Studienleiter, und die haben folgendes untersucht: Wieviel wurde in Schüler in über 60 Ländern der Welt in Digitalisierung investiert und wie haben sich die Pisa-Leistungen verändert? Und da kommt raus: Je mehr in Digitalisierung in irgendwelchen Ländern, zum Beispiel Australien ganz viel, Finnland ganz viel investiert wurde, desto schlechter wurden die Pisa-Leistungen im Beobachtungszeitraum. Die Australier haben 2008 Computer eingeführt und 2016 wieder weggeräumt, weil sie so schlecht geworden sind in der Pisa-Studie. Wir tun den Schülern keinen Gefallen, was ihre Gesundheit und ihre Bildung anbelangt, wenn wir Bildungseinrichtungen digitalisieren. Darüber müssen wir uns klar sein. Alles andere ist postfaktische Bildungspolitik.
„WLan im Klassenzimmer macht die Leistung schlechter“
Armbrüster: Aber, Herr Spitzer, woher sollen denn dann die künftigen IT-Fachkräfte kommen, die künftigen Fachkräfte in diesem wichtigen Wirtschaftsbereich, wenn die alle erst nach der Schule Gelegenheit haben, sich damit zu beschäftigen?
Spitzer: Moment mal! Ich sage, dass die Bildung schlechter wird, wenn Sie in der Schule mit digitalen Medien lernen. WLan im Klassenzimmer macht die Leistung um 18 Prozent schlechter, weil die Kinder mehr abgelenkt sind. Wenn Sie abgelenkteren Unterricht machen, werden die Schüler nicht schlauer. Sie müssen aber schlau sein, da haben Sie völlig recht.
Noch ein Beispiel: Wenn Sie googeln, brauchen Sie keine Medienkompetenz. – Das ist Unsinn! Sie brauchen Vorwissen in dem Bereich, in dem Sie googeln. Dieses Vorwissen, das müssen Sie schon haben, und dann können Sie googeln.
Nun wissen wir seit 2012, dass Google für die Wissensvermittlung schlechter ist als Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften. Wir wollen also in der Schule nicht googeln, weil wir da Wissen erwerben wollen, wirkliches Wissen, das wir hinterher gebrauchen können. Und wenn wir das wirklich ernst nehmen, dann können die Kinder hinterher auch sogar gut googeln, besser als wenn sie nichts wissen. Aber wenn Kinder hinterher gut googeln können sollen, dürfen sie in der Schule eines nicht: Googeln! Das ist eine Idee, die ist ganz klar und die ist nachweislich da. Das haben Harvard-Professoren herausgefunden, im Science Magazine publiziert, und ich kann nicht verstehen, wie sich unsere Politiker dieser Idee immer völlig verstellen. Die wollen das gar nicht hören. Die wollen das einfach nicht hören. Das ist kriminell!
„Über den Bildschirm flattert jeder Blödsinn“
Armbrüster: Herr Spitzer, das würde ganz konkret heißen, Schulen sagen dann ihren Schülern, Googeln macht ihr bitte nicht in der gesamten Schulzeit, Google dürft ihr benutzen, wenn ihr 18, 19 seid, wenn ihr die Schulzeit hinter euch habt, bis dahin lest ihr Bücher.
Spitzer: Moment einmal! So würde man es ja nie formulieren. Man würde einfach aufhören damit zu sagen, wenn ihr googelt oder wenn ihr mit PowerPoint ein Referat haltet, kriegt ihr eine Eins und sonst nur eine Zwei. So herum ist es ja gerade. Wir fordern ja ein Verhalten im Lernen, das auf Oberflächlichkeit hin ausgerichtet ist. Wir fordern genau nicht, sich tief zu beschäftigen. Im Übrigen kommt die neueste Studie, die man über Smartphones und Tablets gemacht hat, von Herrn Kamal. Dabei kam ganz klar heraus: Die Kinder sagen, sie sind sehr medienkompetent. Nur eins von 25 Kindern muss noch beigebracht kriegen, wie man mit Computer und Smartphone umgeht. Die anderen 24 können es. Wenn Sie jetzt Digitalunterricht flächendeckend an Schulen machen, machen Sie den für ein Kind in einer Klasse von 25 Kindern. Das hat eine große deutsche Studie erbracht. Zweitens hat sich gezeigt, dass je medienkompetenter ein Kind ist, desto eher liest es Bücher und nicht vom Bildschirm. Kalifornische Studenten: Wenn man die fragt, wovon lest ihr, sagen die auch Bücher. Ja warum? – Über den Bildschirm flattert jeder Blödsinn; bei Büchern bin ich mir halbwegs sicher, dass das stimmt, was da drinsteht.
Die Kinder haben das schon länger mitbekommen. Nur wir Erwachsenen sind jetzt noch wirklich so hinterher und so Retro, dass wir glauben, wir müssten jetzt Computer in die Schulen tun, damit die Kinder als Erwachsene besser mit denen umgehen können. Das ist falsch! Wenn man was weiß und denken gelernt hat, kann man auch mit Computern umgehen. Digitalexperten, Leute, die wirklich Programmieren beibringen, sind sich einig, dass man in der Grundschule nicht programmieren sollte.
Armbrüster: Eine etwas andere Sicht auf das digitale Klassenzimmer – das war hier live in den „Informationen am Morgen“ der Ulmer Psychiater, Neurowissenschaftler und Hochschullehrer Professor Manfred Spitzer. Vielen Dank, Herr Spitzer, für Ihre Zeit heute Morgen.
Spitzer: Ich danke Ihnen!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
*In der ursprünglichen Fassung haben wir in der Überschrift eine Aussage des Interviewpartners Manfred Spitzer stark verkürzt und als direktes Zitat ausgewiesen. Das war falsch. Wir haben die Überschrift entsprechend geändert.
Medienkonsum einschränken, um Übergewicht zu bekämpfen
Die European Academy of Paediatrics (EAP) and die European Childhood Obesity Group (ECOG) haben eine Stellungnahme veröffentlich, in der sie noch enimal auf den Zusammenhang von umfangreichen Mediengebrauch bei Heranwachsenden und der Entwicklung von Übergewicht hinweisen. Sie empfehlen deshalb, dass Eltern den Mediengebrauch von Kindern einschränken sollen.
Eine Arbeitsgruppe der European Academy of Paediatrics (EAP) und der European Childhood Obesity Group (ECOG) überprüfte die Vermutung, dass es zwischen dem Gebrauch von Medien und der zunehmenden Anzahl von übergewichtigen Kindern in Europa einen Zusammenhang gebe. Sie kam zu dem Schluss, dass der Umgang mit Medien einen starken Einfluss auf das Übergewicht bei Kindern in Europa hat. Die Ergebnisse dokumentieren, dass Eltern und die Gesellschaft ein besseres Verständnis für den Einfluss von Medien auf die Ernährungsgewohnheiten von Kindern entwickeln müssen, so ihr Fazit in einer Stellungnahme, die EAP und ECOG in dem Fachblatt „Acta Paediatica“ veröffentlicht haben.
Heute besitzen 97% der europäischen Haushalte einen Fernseher, 72% einen PC, 68% der Haushalte verfügen über einen Internetanschluss und bei 91% gibt es mindestens ein Handy. Kinder kommen heutzutage früh mit Medien in Kontakt, meist mit TV, Radio und immer mehr mit interaktiven Medien. Schon im ersten Lebensjahr beginnen Kinder auf Bildschirmbilder zu reagieren und imitieren bzw. sprechen nach, was sie sehen und hören.
In ihrer Veröffentlichung geben die EAP und das ECOG Eltern folgende Empfehlungen in Bezug auf die Mediennutzung ihrer Kinder:
- Lassen Sie keine Kinder unter vier Jahren unbeaufsichtigt Fernsehgeräte, Smartphones, Computer und andere ähnliche Geräte nutzen.
- Wenn ein Kind älter als vier Jahre alt ist, sollten Sie das Fernsehen und die Verwendung von Computern und ähnlichen Geräte auf 1,5 Stunden pro Tag begrenzen und sicherstellen, dass es täglich TV- und Internet-freie Zeiten gibt.
- Kinder sollten keinen Fernseher in ihrem Schlafzimmer haben.
- Schalten Sie den Fernseher aus, wenn gegessen wird und wenn das Kind lernt.
- Achten Sie auf den Inhalt der Programme, die Ihr Kinder verfolgt, und den Inhalt der Websites, die Kind Ihr öffnet; informieren Sie sich darüber, welche Spiele Ihr Kind spielt und womit es sich beschäftigt.
- Schauen Sie sich die Lieblingsprogramme Ihres Kindes an und sprechen Sie mit ihm darüber. Ermutigen Sie Ihr Kind, Nachrichten in Massenmedien kritisch zu betrachten.
- Schalten Sie das Fernsehgerät während der Werbung aus oder drehen Sie zumindest den Ton aus. Stellen Sie die Kindersicherung so ein, dass Ihr Kind keine Websites besuchen kann, von denen bekannt ist, dass sie Werbung für Junk-Food zeigen.
- Diskutieren Sie über Bedeutung und den Zweck von Werbesendungen mit Ihrem Kind.
- Geben Sie Ihrem Kind erst ab einem Alter von mindestens 12 Jahren ein Smartphone. Achten Sie dabei auch auf seinen Entwicklungsstand und zögern Sie nicht, noch etwas zu warten, wenn Ihr Kind noch nicht reif genug scheint.
- Handeln Sie als Vorbild, indem Sie wenig fernsehen und das Internet maßvoll nutzen.
Quelle: Acta Paediatica
Medien im Kinderschlafzimmer: Schule, Gesundheit und Verhalten verschlechtern sich
Amerikanische Forscher konnten erstmals belegen, dass Medien im Kinderschlafzimmer langfristig Schulleistungen, Gesundheit und Verhalten von Heranwachsenden negativ beeinflussen.
„Was Kinder- und Jugendärzte schon lange raten, wird durch diese Studie noch einmal wissenschaftlich belegt: Medien gehören nicht ins Schlafzimmer“, erklärt Dr. Büsching Kinder- und Jugendarzt und Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Es ist wie eine Kettenreaktion; Kinder, die in ihrem Schlafzimmer fernsehen oder Videospiele spielen, lesen und schlafen weniger, nehmen weniger an anderen Aktivitäten teil. In der Folge schneiden sie tendenziell schlechter in der Schule ab, neigen zu Übergewicht und Spielsucht. Das Verbot von digitalen Bildmedien im Kinderschlafzimmer fällt deutlich leichter, wenn Eltern Vorbild sind und ebenso keine digitalen Bildmedien im Schlafzimmer benutzen.
Da Eltern die Aktivitäten im Kinder- bzw. Jugendzimmer oft nicht so verfolgen können, nutzen Kinder dort häufiger gewalttätige Videospiele oder schauen Filme an, die nicht für ihr Alter geeignet sind. Dies führt wiederum im Laufe der Zeit zu mehr körperlicher Aggression. Diese Ergebnisse lassen sich auf andere Medien übertragen. Die BLIKK-Studie 2017 (Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz, Kompetenz, Kommunikation bei Kindern und Jugendliche im Umgang mit elektronischen Medien), eine Querschnittserhebung der Kinder- und Jugendärzte des BVKJs mit mehr als 5.500 Datensätzen, belegt sogar, dass Mediennutzung über 30 Minuten pro Tag schon bei kleinen Kindern mit Entwicklungsstörungen einhergehen, wenn kleine Kinder nicht von ihren Eltern begleitet werden, um schrittweise eine digitale Medienkompetenz vermittelt zu bekommen. „Sprachentwicklungsstörungen sowie motorisch Hyperaktivität sind u.a. Folgen einer unkontrollierten Mediennutzung im Kleinkindalter“, warnt Dr. Büsching. Wenn Eltern unsicher sind, wie sie selbst und ihre Kinder am besten mit Medien umgehen sollten, dann können sie ihren Kinder- und Jugendarzt um Unterstützung bitten.
Quelle: (www.kinderaerzte-im-netz.de)
Kinder müssen schwimmen lernen!
Deutschland wird zu einem Land der Nichtschwimmer.
In Deutschland sind 2016 so viele Menschen ertrunken wie seit zehn Jahren nicht mehr – gleichzeitig hat die DLRG mehr als tausend Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Fast 60 Prozent aller Kinder können nicht richtig schwimmen.
Immer mehr Kinder in Deutschland können nicht richtig schwimmen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa sind 60 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer. Für die Umfrage im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wurden 2000 Personen befragt. Demnach besitzen nur 40 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen ein Jugendschwimmabzeichen, 77 Prozent der Grundschüler haben das „Seepferdchen“ absolviert. Das sei aber nur ein Schritt zur Wassergewöhnung, sagt DLRG-Sprecher Achim Wiese: „Es ist ein Heranführen an das Schwimmenlernen.“
DLRG, Schwimmverbände und Kultusministerkonferenz seien sich einig, dass als sicherer Schwimmer nur gelte, wer die Anforderungen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze erfülle. Dafür müssen Kinder unter anderem mindestens 200 Meter in höchstens 15 Minuten schwimmen. 2010 hatte eine Umfrage ergeben, dass die Hälfte der Grundschüler nicht sicher schwimmen konnte. 2005 seien es noch ein Drittel der Grundschüler gewesen.
Angesichts der Entwicklung sieht die DLRG vor allem die Grundschulen in der Pflicht. Obwohl sie den gesetzlichen Auftrag hätten, die Schwimmausbildung zu übernehmen, komme sie an vielen Schulen zu kurz oder falle weg, weil kein Schwimmbad erreichbar sei, sagte DLRG-Vizepräsident Achim Haag. Ein Viertel der Grundschulen habe keinen Zugang zu einem Bad. In der Umfrage gaben 56 Prozent der über Sechzigjährigen an, in der Grundschulzeit das Schwimmen gelernt zu haben, bei den 14 bis 29 Jahre alten Befragten waren es noch 36 Prozent. Auf die Frage „Wo haben die Kinder schwimmen gelernt?“ antworteten nur 27 Prozent der Eltern „in der Schule“.
Ein Problem neben der Schließung vieler Bäder sei, dass viele Lehrer, die an Grundschulen unterrichten, nicht die sogenannte Rettungsfähigkeit besäßen. Gehe die Entwicklung so weiter, sagte Haag, „ist es eine Frage der Zeit, wann Deutschland zu einem Land der Nichtschwimmer wird“. Die DLRG-Rettungsschwimmer mit Sitz in Bad Nenndorf hätten im vergangenen Jahr 1.071 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. 537 Menschen ertranken in Deutschland 2016 – so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Ihr Kind sollte vor der Einschulung schwimmen können!
Weitere Infos:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/deutschland-wird-zu-einem-land-der-nichtschwimmer-15049040.html
Autismus entsteht nicht durch Impfungen!
Masern sind nicht harmlos!
Der Berufsverbandsder Kinder- und Jugendärzte Deutschland kommentiert den Kinofilm „Vaxxed“ in einem Flyer. Dieser soll die Besucher des Films in die Lage versetzen, die gesehenen Bilder und die beschriebenen „Fakten“ besser einzuordnen. „Wir halten diesen Film für gefährlich […] ohne wissenschaftlich korrekte Beweise […]“
Weitere Infos:
Flyer als pdf
Sprachanregung beginnt von klein auf
Die Sprachentwicklung eines Kindes beginnt bereits im Mutterleib mit dem Wahrnehmen mütterlicher Sprachlaute. Im ersten Lebensjahr lernt das Kind aus den gehörten „Geräuschen“ das sprachliche Nutzsignal zu erkennen und mit einer Bedeutung zu verbinden. Diese Verbindung ist Voraussetzung für das eigene Sprechen. Die wichtigste Grundlage hierfür ist die Ansprache durch die Eltern, anfangs insbesondere die Mutter.
Weitere Infos:
www.kinderaerzte-im-netz.de
Anläßlich der Europäische Impfwoche 2017 im April
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sowie das Robert-Koch-Institut (RKI) haben alle wichtigen Informationen zum Thema „Impfen“ anschaulich, leicht verständlich und übersichtlich zusammengefasst.
Weitere Infos:
www.impfen-info.de
www.infektionsschutz.de
Lesen macht schlau!
Die Fähigkeit, gut lesen und schreiben zu können, ist der Schlüssel für das Lernen in der Schule. Gemeinsam Bücher anschauen und vorlesen unterstützt auf spielerische Art und Weise die kindliche Entwicklung und Sprache. Sich konzentrieren, den Wortschatz erweitern, Zusammenhänge verstehen – diese Grundlagen der Bildung werden beim Vorlesen wie von selbst geübt. Gleichzeitig erfährt Ihr Kind Nähe und Geborgenheit.
Weitere Infos:
gemeinsames-buecherlesen-macht-kinder-fit-fuer-die-schule
Auch im Frühling an Sonnenschutz denken
Die Intensität der Frühlingssonne sollten Eltern nicht unterschätzen. Die ersten Sonnenbrände können Kinder bereits im Frühling bekommen. Nach dem Winter besitzt die Haut nur geringen Eigenschutz. Zudem ist die Kinderhaut dünner und empfindlicher als Erwachsenenhaut, und die Pigmentierung ist noch unzureichend.